Regenwassermanagement mit Systemlösungen für heute und morgen
Die Folgen des Klimawandels sind längst in unseren Städten spürbar: heisse Sommer, plötzliche Starkregenereignisse, versiegelte Flächen ohne Rückzugsorte. Klimabewusstes Bauen bietet Lösungen, um die Städte widerstandsfähiger zu machen – etwa mit Massnahmen der sogenannten Schwammstadt. Ein zentrales Element dabei ist das Regenwassermanagement mit Hilfe von Versickerungs- und Retentionsanlagen.

Versickerungssysteme
Versickerungsanlagen sind bauliche Massnahmen, die unbehandeltes oder behandeltes Niederschlagswasser mit oder ohne Rückhaltewirkung langsam im Boden versickern lassen. Es gibt drei Hauptarten:
Oberirdische Versickerungsmulden
: Diese bestehen typischerweise aus einer belebten Oberbodenschicht, die als Filter wirkt. Sie eignen sich besonders bei gering versiegelten Flächen. Sie unterstützen die Verdunstung, fördern die Biodiversität und tragen zur Bodenfeuchtigkeit bei.
Unterirdische Versickerungsanlagen
: Hier wird das Regenwasser in unterirdische Volumenkörper geleitet, wo es langsam in den Untergrund abgegeben wird. Solche Systeme erfordern eine vorherige Sedimentation und oft eine Filterung des Abwassers, wenn die Schadstoffkonzentrationen hoch sind. Vorteilhaft ist, dass die darüberliegenden Flächen nutzbar bleiben (z.B. als Parkplatz).
Flächenversickerung:
Gemäss VSA gelten Flächenversickerungssysteme nicht als technische Anlagen. Dennoch erfüllen sie zahlreiche Anforderungen an die Verdunstung und Versickerung von Regenwasser. Dabei versickert das Niederschlagswasser direkt auf unversiegelten oder teilversiegelten Oberflächen – etwa über Betonpflaster mit Sickerfugen, wasserdurchlässige Pflastersteine oder Rasengittersteine.
Retentionsanlagen
Retentionsanlagen speichern Regenwasser temporär und geben es gedrosselt ab – entweder in die Kanalisation, in ein Gewässer oder in den Boden. Auch hier gibt es zwei Varianten:
Oberirdische Retentionsanlagen
: Dazu gehören gestaltete Mulden, Becken oder sogar landschaftlich eingebundene Flächen entlang von Bächen. Diese Anlagen können multifunktional als Aufenthaltsflächen genutzt werden, etwa als Spiel- oder Grünflächen.
Unterirdische Retentionsanlagen
: Diese sind oft als Stauraumkanäle oder Betonbehälter konzipiert. Sie dienen der Entlastung von Mischwassersystemen bei Starkregen. Vorteile sind die hohe Rückhalteleistung und die technische Robustheit.


Einsatzbereiche und Nutzen
Diese Anlagen tragen auf mehreren Ebenen zur klimaresilienten Stadtgestaltung bei:
Hochwasserschutz
: Temporäre Speicherung bei Starkregen reduziert die Überlastung der Kanalisation.
Grundwasserneubildung
: Versickerung fördert die Rückführung in den natürlichen Wasserkreislauf.
Biodiversität und Lebensqualität
: Oberirdische Systeme können ökologisch aufgewertet und sozial genutzt werden.
Kühlungseffekt
: Verdunstung trägt zur Senkung urbaner Hitzeinseln bei.
Versickerungs- und Retentionsanlagen sind unverzichtbare Elemente einer Schwammstadt. Ihre Kombination mit weiteren Massnahmen wie begrünten Dächern, wasserdurchlässigen Belägen oder begrünten Plätzen ergibt dies ein leistungsfähiges Gesamtsystem zur Bewältigung von Starkregen und zur Förderung des Stadtklimas.

Passende Produkte, um Schwammstadt-Massnahmen umzusetzen:

Schwammstadt-Broschüre
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